Der Weg mit ADHS kann sehr herausfordernd sein. Die gute Nachricht ist: Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Ein starkes Netzwerk kann dich auffangen und dir mit der passenden Unterstützung den Weg zu persönlichem Wachstum und Zufriedenheit ebnen.
Zum Glück gibt es viele wirkungsvolle Möglichkeiten der Unterstützung für Erwachsene mit ADHS, die sich auch hervorragend ergänzen lassen, von medizinischer Begleitung bis zu stärkendem Coaching.
Arzt: Medizinische Begleitung
Ärzte, insbesondere Psychiater oder Neurologen, sind oft der erste Anlaufpunkt für Menschen, die mit ADHS diagnostiziert werden. Die Mediziner machen sich im diagnostischen Prozess ein umfassendes Bild über deine Herausforderungen in der Vergangenheit und die aktuelle Situation inklusive möglicher Begleiterkrankungen, und können dann die beste Behandlungsoption bestimmen, z.B. durch Medikamente, verschiedene Therapien oder eine Kombination davon. Regelmäßige Begleitung durch einen Arzt ist wichtig, um die häufig komplexe Situation schrittweise zu verbessern und die Behandlung über die Zeit anzupassen.
Therapeut: Vergangenes aufarbeiten
ADHS bringt meist komplexe Herausforderungen mit sich, die häufig auf frühe Lebenserfahrungen zurückgehen. Eine auf ADHS spezialisierte Therapeutin kann dabei helfen, die entstandenen Denk- und Handlungsmuster zu analysieren und schrittweise aufzulösen. Therapeuten bieten einen sicheren Raum für Gespräche über schmerzhafte Erfahrungen und sind bei der Bewältigung von akuten Krisen unverzichtbar.
Coach: Individuelle Lösungen für die Zukunft
Ein ADHS-Coach kann eine maßgeschneiderte Unterstützung bieten, um mit dir gemeinsam deine aktuelle Situation zu reflektieren und Lösungen für deine Bedürfnisse und deine Ziele zu erarbeiten. Durch gezielte Coaching-Techniken und einen Fundus an ADHS-spezifischen Strategien hilft dir ein Coach dabei, Klarheit zu gewinnen, Ziele zu formulieren und den Weg dahin zu gestalten. Ein Coach ist ein Partner an deiner Seite, der dir dabei hilft, Glaubenssätze zu hinterfragen, deine Stärken zu erkennen und zu nutzen und dein Leben in Einklang mit deinen Bedürfnissen zu gestalten.
Selbsthilfegruppen: Gemeinschaft und Verständnis
Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen machen, kann wunderbar unterstützend sein. Selbsthilfegruppen für ADHS bieten dir die Gelegenheit, dich mit Menschen in ähnlicher Situation zu vernetzen, Erfahrungen zu teilen und praktische Tipps auszutauschen. Du kannst dich verstanden fühlen, neue Freundschaften aufbauen und in der Gemeinschaft an deinen Herausforderungen arbeiten. Hier kannst du dich so zeigen, wie du bist und lernen, deine Maskierung Stück für Stück fallen zu lassen.
Accountability-Partner: Zusammen ans Ziel
Ein Accountability-Partner ist jemand, der dir dabei hilft, deine Ziele in die Tat umzusetzen. Dies kann eine Freundin, ein Familienmitglied oder auch ein Kollege sein. Indem ihr euch regelmäßig auf dem Laufenden haltet, was euer Vorhaben der nächsten Stunde, des nächstes Tages oder der nächsten Woche ist, fällt es viel leichter, am Ball zu bleiben und das Vorhaben auch wirklich in die Tat umzusetzen. Sich mit einem Accountability-Partner zusammenzutun ist so wertvoll, weil ihr euch auf sozialer, emotionaler und auch ganz praktischer Ebene unterstützt. Gemeinsam könnt ihr eure Fortschritte verfolgen und euch gegenseitig motivieren, die gesetzten kleinen und großen Ziele zu erreichen. Body Doubling ist eine spezielle Variante, wie du mit einem Accountability Partner zusammenarbeiten kannst.
Mentor: Von den Erfahrungen anderer lernen
Ein Mentor ist jemand, der bereits den Weg gegangen ist, den du noch vor dir hast. Er oder sie kann wertvolle Erfahrungen und Ratschläge mit dir teilen, basierend auf den eigenen Erfahrungen mit ADHS. Auf diese Weise kann eine Mentorin dir helfen, bewährte Strategien anzuwenden, Herausforderungen zu überwinden und dein Selbstvertrauen zu stärken, während du dich auf dem Weg zu persönlichem Wachstum und beruflichem Erfolg befindest.
Du bist nicht allein
Mit einem guten Unterstützer-Netzwerk geht alles – wirklich alles – viel leichter. Denn auch wenn im Laufe deines Lebens, als Kind, Partnerin, Elternteil, Kollegin oder Freund, vieles auf Unverständnis stieß oder immer noch stößt, gibt es heute sehr viele hilfreiche Anlaufstellen.
All die genannten Optionen lassen sich je nach Bedarf auch sinnvoll verbinden. Die Kombination aus regelmäßigen Arztbesuchen für medizinische Begleitung, Therapiesitzungen zur Bewältigung der Vergangenheit, Selbsthilfegruppen für soziale Unterstützung, einem Accountability Partner für tägliche Motivation, einem Mentor für langfristige Orientierung und einem Coach für individuelle Unterstützung und Zielsetzung kann eine wirksame Strategie für echte und dauerhafte Veränderung sein.
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